Mosser Holzindustrie

„Anspruchsvolles“ Schwesterunternehmen ist Hauptkunde für Trockenware 2019 startete bei der Mosser Holzindustrie in Wolfpassing der erste OTC-Kanaltrockner. Schon damals sah man vor, einen zweiten parallel und kostensparend zu installieren. Pünktlich zum Hochfahren der Sägewerkserweiterung
und zum Start des eigenen BSP-Werkes lief im April der zweite Kanaltrockner an.

Text & Bild: Gerd Ebner, Holzkurier

„Die Anforderungen an die Trocknungsqualität sind bei uns extrem hoch. Schließlich erzeugen wir BSH- und BSP-Lamellen primär für unser Schwesterunternehmen Mosser Leimholz. Schon der erste Valutec-OTC-Kanaltrockner lieferte die Zielfeuchte mit einer Streuung von nur 1 %“, erklärt eingangs Geschäftsführer Martin Bruderhofer. Bruderhofer ist besonders anspruchsvoll,schließlich trägt er die Verantwortung in beiden
Unternehmen. „Unsere Forderungen waren höchste Trocknungsqualität und Durchsatz. Beides wurde erfüllt. Trotz der großen Unterschiede bei der Eingangsholzfeuchte gab es bislang noch keine Reklamationen.“

Zufrieden mit Projektverlauf: Patrick Korn und Thomas Elsnigg von
der Mosser Holzindustrie (v. li.)

Vollautomatische Trocknung 24/7
Beeindruckt von der Leistungsfähigkeit des Valutec-Kanals ist Betriebsleiter Thomas Elsnigg. Vielleicht gerade, weil er zum Zeitpunkt der Erstinvestition noch nicht bei Mosser war, musste ihn die schwedische Technik erst überzeugten. „Neben der guten Qualität der getrockneten BSH-Lamellen ist für uns die konstante Energieabnahme ein Riesenvorteil. Außerdem bieten uns Pufferzonen logistische Vorteile und die beiden Kanäle laufen auch am Wochenende bedienerfrei weiter. Eine selbsttätige Trocknung für 48 Stunden ist möglich. Das erhöht die Laufzeit auf 24/7“, betont Elsnigg: „Um den Kanal möglichst lange mannlos bedienen zu können, realisierte Valutec vor und nach dem Trockner Pufferzonen für jeweils zehn Pakete.“ Die beiden Kanäle schaffen im Trocknungsverbund mit acht konventionellen Kammern rund 200.000 m3/J. Das reicht, um die Einschnittserhöhung vorzunehmen, die Mosser ab 2023/24 am Standort Wolfpassing erzielen will.

Optimal für große Chargen
Das OTC-Modell entwickelten die Schweden speziell für einheitliche Dimensionen und große Durchsatzmengen bis zu 100.000 m3/J. OTC (Optimized Two-stage Continuous) steht übersetzt für Zweistufen-Dauerbetrieb. Genau diese Anforderungen gibt es in Wolfpassing: Da bei Mosser sehreinheitliche Dimensionen in die Kanäle eingeschleust werden, reichen zwei Zonen. In der ersten beginnt man an der Fasersättigungsgrenze.In der zweiten Nachtrocknungszone geht es dann konstant runter auf die Zielfeuchte von ±1 %. „Das einheitliche Trocknungsergebnis bringt uns viele Vorteile“, hebt Elsnigg hervor.

Zwei Kanäle parallel: „Der 9er“ kam 2019, heuer folgte daneben „der 10er

Konstante Abnahme erübrigt Heizwerk
Hätte man 2019 die nötige Trocknungskapazität mit Frischluft-Abluft-Kammern erzielen wollen, hätte man in ein weiteres Heizwerk investieren müssen. Trotz der konstanten Abnahme erfordert das Hochfahren im Sägewerk nun eine Heizwerkerweiterung. Seit der Valutec-Premiere wurden sowohl der Rohstoff als auch das Personal und die Energie immer teurer. Rohstoff kann man sparen, indem man die Endfeuchte trotz stark variierender Ausgangsfeuchte konstant hält. „Außerdem passt die Ware auch hinsichtlich der Risse und Verdrehungen“, sagt Elsnigg. Personal spart man, indem ein Stapler die Kammern mit frischer Ware von der nahen Sägelinie bedient. Die Fertigware wird direkt auf Lkw verladen und ins 10 km entfernte Randegg zur BSH- und BSP-Produktion gebracht. Die konstante Abnahme spart wiederum Energiekosten. „Wir trocknen faktisch online. Das heißt, es wird getrocknet, aufgeladen und an den Ort der Verarbeitung nach Randegg gebracht“, verweist Bruderhofer auf logistische
Vorteile. „Wir können die Pakete ohne Messsonden aufsetzen. Der Trocknungsprozess ist vollautomatisch. Wir stellen die frische Ware auf den Pufferförderer. Nach 70 Stunden wartet sie am Ausgangsförderer“, ergänzt Elsnigg.

Halbe Woche Inbetriebnahme
Beim Start des ersten Kanals war es noch ein Abtasten, dass man damals so beschrieb: „Wie ein neues Auto muss man auch einen neuen Trockner einfahren und kennenlernen.“ (s. Holzkurier Heft 10/2020, S. 26 bis 27) Damals war Valutec eine Woche vor Ort, um den Kanal auf Leistung zu bringen. Jetzt erzählt Projektleiter Patrick Korn: „Die Inbetriebnahme war nach einer halben Woche abgeschlossen. Mit dem ersten Paket haben wir einen funktionierenden Prozessablauf bekommen.“ Mit dem Start des zweiten Kanals wurde bei beiden die Steuerungssoftware getauscht. „Valmatics 4.0 ist unser neuestes Steuerungssystem, das für Industrie 4.0 entwickelt
wurde“, erläutert Valutec-Marketingleiter Eric Johansson. „Der Trocknungsprozess wird von Beginn bis Ende simuliert und optimiert.“ Vorteile sieht Johansson durch diese adaptive Steuerung genau bei dem, was Mosser wichtig ist: „Optimierung nach Kapazität, Qualität und Energieverbrauch“.

Prozess adaptiert sich selbst
Valmatics 4.0 ist in der Arbeitsvorbereitung an einem Arbeitsplatz installiert. Der Bediener muss nur die Feuchtigkeitsquote von Inund Output kennen, das System kümmert sich um den Rest. „Man kann jetzt auf einen Zielwert den Prozess anpassen. Der Prozess war früher eher konstant. Jetzt kann sich der Kanal selbst nachjustieren und entscheiden, ob es früher oder später in den nächsten Takt geht“, erklärt Elsnigg.

 

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